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Projektabschluss REF NF

Projekt „REF“ in Nordfriesland abgeschlossen

Im Herbst 2024 wurde das nordfriesische Projekt „Rettungseinsatzfahrzeug (REF)“1 abgeschlossen. Zum Projektabschluss gab es eine Präsentation der Ergebnisse im Kreishaus in Husum2.

Vier Jahre, von Januar 2020 bis Ende 2023, wurden die REF im Kreis Nordfriesland (Bereich der Leitstelle Nord) als ergänzendes Einsatzmittel getestet.

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein3.

Inspirieren lassen hat man sich von den Paramedic-Systemen in Dänemark, UK oder den Niederlanden.

Das Projekt

Das Projekt REF sollte herausfinden..

..ob sich die sogenannten therapiefreien Intervalle zwischen dem Eingang eines Notrufs und dem Eintreffen des Rettungspersonals am Einsatzort sowie die vor-Ort-Zeit des transportierenden Rettungsmittels durch ein REF verkürzen lassen.

Gleichzeitig wollten wir wissen, ob unsere Rettungswagen dadurch entlastet werden können und die rettungsdienstliche Versorgungssituation in Nordfriesland weiter verbessert werden kann.« Landrat Florian Lorenzen

Zu diesem Zweck waren, und sind, an zwei Standorten je ein Tiguan, besetzt mit einer/einem erfahrenen Notfallsanitäterin/Notfallsanitäter mit Sauerstoffrucksack, EKG-Gerät, Defibrillator, Trauma- und Kindertasche sowie ein Beatmungs- und ein Thoraxkompressionsgerät stationiert.

Die Standorte sind:

  • REF Nord – Gemeinde Hattstedt-Wobbenbüll, Ortsteil Wobbenbüll
  • REF Süd – Gemeinde Dagebüll, Ortsteil Waygaard

Aufgrund von Personalmangel konnte der Standort Waygaard aber nur selten besetzt werden. Auch der Standort Wobbenbüll konnte nur zu 76 % besetzt werden.

Wenn es besetzt war konnte das REF Süd aber deutlich vor dem Rettungswagen eintreffen (5 statt 13 Minuten) und verkürzte auch die vor-Ort-Zeit im Schnitt um 9 Minuten, von 30 auf 21 Minuten.

Außerdem konnte das REF bei Einsätzen als Sichter eingesetzt werden, bei denen das Notfallbild unklar war, es aber deutlich über der Schwelle für den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst lag.

Ergebnisse

Das REF wurde ca. 2.400 Mal alarmiert. Davon wurden folgende Notfallbilder ausgewertet:

Herz-Kreislaufstillstand71
Polytrauma12
Schlaganfall136
Sepsis29
Schädel-Hirn-Trauma1
Herzinfarkt41
Summe290

Ob die Überlebensrate der Patienten im Vergleich von Einsätzen mit REF zu solchen ohne im Projektzeitraum gestiegen ist, lässt sich allerdings nicht mit hinreichender Genauigkeit feststellen.

Die Gründe: Zum einen ist die Fallzahl für eine solche Auswertung noch zu gering, zum anderen fehlen Angaben zum Behandlungsergebnis der Kliniken.

Trotzdem sieht man das Projekt als Erfolg an und der Standort Wobbenbüll ist in den Regelbetrieb überführt worden. Weitere Standorte im Kreis sollen noch entstehen.

Quellen und Links

  1. Pilotprojekt im Rettungsdienst Nordfriesland: So kommen Notfallsanitäter schneller zum Einsatzort vom 01.02.2019 ↩︎
  2. Erfolgreicher Abschluss des Projekts »Rettungs-Einsatz-Fahrzeug« in Nordfriesland vom 19.12.2024 ↩︎
  3. UKSH – Institut für Rettungs- und Notfallmedizin ↩︎

Kommentare

Eine Antwort zu „Projekt „REF“ in Nordfriesland abgeschlossen“

  1. […] Das Rettungseinsatzfahrzeug (REF) aus Hattstedt-Wobbenbüll war am vergangenen Samstag1 in einen Unfall verwickelt. Vor kurzem erst hatte ich über den Projektabschluss des REF berichtet. […]

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