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Schlagwort: Flensburg

  • Die Berufsfeuerwehr Flensburg hat einen neuen Imagefilm

    Die Berufsfeuerwehr Flensburg hat einen neuen Imagefilm

    Vergangene Woche hat die Berufsfeuerwehr Flensburg ihren neuen Imagefilm veröffentlicht.

    Der Film ist in einer Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Flensburg entstanden und soll neue Interessent:innen für die Berufsfeuerwehr anlocken.

    Am Anfang werden Kinder zu ihren Vorstellungen zur Arbeit der Feuerwehr befragt und ihre Antworten als animierte Figuren dargestellt. Nette Idee!

    Danach folgen flott geschnittene Bilder aus dem Brandcontainer, aus dem Rettungsdienst, aus dem Tagesraum, aus der Fahrzeughalle, bei einer Übung der Höhenretter usw.

    Richtig witzig ist am Ende der Junge, der sagt „..also ich kann mir das ja schon vorstellen. Aber ich spiel‘ ja schon Fußball..!“ Und dann wird auf den Dienstsport Fußball geschnitten! Super!

    Was haltet ihr von dem Film?

    Mein Fazit

    Der Film ist professionell gemacht und hat dank der Interviews der Kinder und der Animationen in der ersten Hälfte einen großen Niedlichkeitsfaktor. Es ist auch ein interessanter Ansatz mit den Klischees aus der Sicht von Kindern das Thema Feuerwehr zu beleuchten.

    Auch die schnell geschnittenen Bilder in der zweiten Hälfte von Brandcontainer, Höhenrettung, Rettungsdienst, Tauchern und Einsatzdienst gefallen.

    Der Schnitt am Ende, wo von den Kindern mit Helm auf die Erwachsenen mit Helm überblendet wird ist gut. Hätte man das Bild der „Kinder verwirklichen Traum“ konsequent auf die Erwachsenen weitergeführt, wäre es etwas runder geworden.

    Aber so ließ mich der Film leider mit vielen Fragezeichen zurück:

    • Warum soll ich denn nun zur Berufsfeuerwehr Flensburg kommen?
    • Weil Kinder sie als Helden sehen?
    • Weil man im Dienst Fußball spielen kann?
    • Was sind denn die Vorteile?
    • Wie komme ich denn dahin?
    • Wieviel verdient man?
    • Was sind die Aufgaben?
    • Was sind die Herausforderungen?

    Letztendlich ist der Film (leider) nur ein „Imagefilm“. Er transportiert halt ein Image. Das klassische Image „der Feuerwehr“. Aber es könnte auch jede beliebige (BF oder FF) sein.

    Aber es ist definitiv kein Werbefilm für die Arbeit bei der Berufsfeuerwehr Flensburg. Leider total beliebig.

    Warum hat man nicht Interviews geführt, was die Kollegen an ihrer Arbeit (in Flensburg) so schätzen? Wie sieht der Alltag auf der Feuerwache aus? Was sind die Vorteile?

    • Arbeit mit moderner Technik
    • Ein tolles Team
    • Menschen helfen können
    • Arbeiten in einer schönen Stadt und Gegend
    • Spezialeinheiten wie Taucher und Höhenretter
    • Verbeamtung
    • Pension mit 60
    • Schichtrhythmus, Wochenarbeitszeit (wie oft muss ich zur Arbeit?)
    • Was verdiene ich?
    • Wieviel Freizeit habe ich?
    • Was sind die Vorteile des Berufes im Vergleich zu meinem alten?

    Oh man, jetzt ließt sich das sicher sehr mäkelig. Geplant war das nicht! Aber manche Videos von Freiwilligen Feuerwehren haben mich da deutlich mehr angesprochen…

    Quellen und Links

  • Flensburg: Erhöhter Personalbedarf der Berufsfeuerwehr wird kritisch untersucht

    Flensburg: Erhöhter Personalbedarf der Berufsfeuerwehr wird kritisch untersucht

    Der geplante Mehrbedarf an Personal der Berufsfeuerwehr Flensburg wird aktuell von einem externen Gutachter (Lülf+) untersucht.

    Erst im Dezember 2024 kam ein Organisationsgutachten der selben Firma zu dem Ergebnis, dass bei der favorisierten 2-Wachen-Lösung in Zukunft mit Verwaltung und Führungsebene 70 neue Stellen benötigt werden. Das brachte die Politik dann doch zum Schwitzen.

    Denn die 70 neuen Stellen würden ab 2032 jährliche Personalmehrkosten von 5,9 Millionen Euro verursachen. Zuzüglich der Pensionsrückstellungen, versteht sich.

    Angesichts der aktuellen Überschuldung der Stadt Flensburg, der Finanzentwicklung und der geschätzten Baukosten für die beiden Feuerwachen von über 100 Millionen Euro ergibt das eine sehr hohe Belastung für die Stadtkasse.

    Dies führte zu kritischen Nachfragen aus der Politik, ob dies alles wirklich notwendig sei. Auch die Planung der beiden Feuerwachen stand kurzzeitig wieder auf der Kippe.

    Die Firma Lülf+ wurde deshalb mit einem Zwischengutachten zur Vorplausibilisierung, also zur Zwischenüberprüfung, und zur Vorbereitung eines neuen Feuerwehrbedarfsplanes beauftragt.

    Das Zwischengutachten untersuchte also im Zeitraum von 2022 bis 2024 Brandeinsätze im Stadtgebiet, ihre Verteilung und die Anfahrtszeiten von mehreren Standorten (Eine oder zwei Wachen).

    Außerdem verglich sie die Funktionsstärke von Städten mit ähnlicher Einwohnerzahl mit der geplanten Funktionsstärke des Flensburger Gutachtens. Flensburg hätte mit geplanten 22,4 Funktionen auf 2 Wachen doppelt so viel Personal wie vergleichbare Städte.

    Angesichts der vergleichsweise dünnen Besiedelung und geringer Einsatzdichte in gewissen Bereichen stellt der Bericht fest:

    „Aus gutachterlicher Sicht bestehen daher Anhaltspunkte, die geplante Funktionsstärke von 10 Funktionen an jeder Wache, also in der Summe 20 Funktionen, kritisch zu hinterfragen.“

    Auszug aus der Mitteilungsvorlage ASO 3-2025

    Es bleibt also abzuwarten ob es wirklich zu zwei Wachen mit 10 Funktionen kommt oder ob es vielleicht eine reduzierte Besetzung geben wird.

    Übrigens stellen die Gutachter auch fest: Auch mit zwei Wachen wird ein Erreichungsgrad von 100 %, also ein Erreichen aller Einsatzstellen innerhalb von 10 Minuten mit 10 Funktionen nach Notrufeingang, nicht zu erreichen sein.

    Jetzt wurde die Firma Lülf+ von der Stadt Flensburg beauftragt einen neuen Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Flensburg zu erstellen.

    Im Feuerwehrbedarfsplan wird die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Flensburg beschrieben. Dazu gehören Personalstärke bei Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr, Fahrzeuge, Wachen, Gerätehäuser, Katastrophenschutz und vieles mehr.

    Er besteht aus:

    • einer detaillierten Analyse des Risikopotenzials einer Gebietskörperschaft
    • einer darauf basierenden politischen Definition des Sicherheitsniveaus
    • einer kurz-, mittel- und langfristigen Planung und Umsetzung der hieraus resultierenden Maßnahmen

    Der Plan soll im Herbst 2025 fertig sein.

    Quellen und Links

    Dateien

    Alle Dateien sind aus öffentlich verfügbaren Quellen heruntergeladen worden. Meistens das Ratsinformationssystem der Stadt Flensburg.

  • Flensburg: Mehrbedarf von 70 Stellen für Berufsfeuerwehr sorgt für Unmut

    Flensburg: Mehrbedarf von 70 Stellen für Berufsfeuerwehr sorgt für Unmut

    Der zukünftige Mehrbedarf von 70 Stellen bei der Berufsfeuerwehr Flensburg sorgt für Unmut in der Politik1.

    Hintergrund ist der Beschluss zwei neue Feuerwachen, mit jeweils einem Löschzug besetzt, zu bauen. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Feuerwehr in gewissen Außenbereichen, Weiße Flecke genannt, ihre Ziele aus dem Feuerwehrbedarfsplan 20172 nicht erreichen konnte. Stichwort Hilfsfrist.

    Ein Organisationsgutachten durch die Firma Luelf+3 ergab dieses Jahr einen Mehrbedarf von 70,23 Stellen in Einsatzdienst und Verwaltung bis 2032. Dies sollte laut Beschlussvorlage4 auch von der Politik angenommen werden.

    Auf einer Sitzung des Finanzausschusses5 am 05.12.2024 meldete Bürgermeister Henning Brüggemann nun überraschend Bedenken hinsichtlich der Finanzierung an. Im Ergebnis wurden am Ende zunächst nur 22,23 Stellen für 2025 bewilligt.

    167 Stellen (Beamte und Angestellte) sind für 2023/2024 bereits im Stellenplan für Feuerwehr, Rettungsdienst und Verwaltung der Berufsfeuerwehr zu finden6. Der Jahresbericht der Berufsfeuerwehr für 2023 spricht sogar von 194 Stellen!

    Produkt im Haushaltsplan20232024
    126001 – Berufsfeuerwehr Beamte81,75681,756
    127001 – Rettungsdienst6075
    127004 – Rettungsdienst Verwaltung7,57,5
    128001 – Katastrophenschutz33
    Summe152,256167,256
    Stellenplan Stadt Flensburg 2023/2024 ab Seite 77

    70 neue Stellen würden ab 2032 jährliche Personalmehrkosten von 5,9 Millionen Euro erzeugen. Plus die Rückstellungen für die Pensionen natürlich.

    Von 2025 bis 2032 werden, in Stufen ansteigend, Personalmehrkosten von insgesamt 28,1 Millionen Euro anfallen. Angesichts der Überschuldung der Stadt Flensburg und geschätzten Baukosten für die zwei Feuerwachen von über 100 Millionen Euro ein dicker Brocken für den Kämmerer.

    Ich habe gestern mal die Jahresberichte der Berufsfeuerwehr7 der letzten 10 Jahre durchforstet und ein paar Tabellen und Grafiken erstellt8. Die Anzahl der Feuerwehrleute hat sich seit 2014 fast verdoppelt.

    Eigene Grafik – Datenquelle: Jahresberichte Berufsfeuerwehr Flensburg

    Addiert man den Personalbedarf von 70 Stellen auf die Stellen von 2023 kommt man 2032 auf mindestens 267 Stellen. Das ist mehr als doppelt soviel wie vor 2014!

    Aber selbst wenn das Geld für die Stellen genehmigt wird, gibt es ja noch lange nicht die Personen. Jedes Jahr werden zwischen 15 und 22 neue Brandmeister durch die Berufsfeuerwehr selbst ausgebildet. Die Personalgewinnung ist aber schwierig denn Feuerwehrleute werden überall gesucht.

    Eigene Grafik – Datenquelle: Jahresberichte Berufsfeuerwehr Flensburg

    Man darf gespannt sein wie sich das Projekt „Zwei Feuerwachen“ entwickelt. Sowohl personell als auch die beiden Neubauten. Die Berufsfeuerwehr geht von einer Fertigstellung der Feuerwache Ost im Jahr 2028 aus. Bisher ist noch kein Spatenstich gewesen..

    Quellen und Links

    1. shz.de – Neubau der Hauptfeuerwache in Flensburg: Extremer Personalbedarf sorgt für Streit vom 18.12.2024 ↩︎
    2. berufsfeuerwehr-flensburg.de – Feuerwehrbedarfsplan ↩︎
    3. https://www.luelf-plus.de ↩︎
    4. flensburg.de Ratsinfo – Beschlussvorlage FA-77/2024 (aktualisiert: 08.11.2024) (100 KB) ↩︎
    5. flensburg.de Ratsinfo – Tagesordnung Finanzausschuss vom 05.12.2024 ↩︎
    6. flensburg.de – Stellenplan 2023/2024 Seite 7 ↩︎
    7. berufsfeuerwehr-flensburg.de – Jahresberichte ↩︎
    8. drive.google.com – Personal- und Einsatzentwicklung Berufsfeuerwehr Flensburg ↩︎
  • Flensburg: Rettungswache Nord im Bau

    Flensburg: Rettungswache Nord im Bau

    Der Bau der neuen Rettungswache Nord in Flensburg schreitet gut voran. Inzwischen steht der Rohbau.

    Der Neubau am Standort Harrisleer Kreuz, ist notwendig um die Einhaltung der Hilfsfrist der Ortsteile Klues und Neustadt im Norden Flensburgs und der anliegenden Gemeinde Harrislee mit den Ortsteilen Niehuus, Wassersleben und Kupfermühle sicherzustellen.

    Die anliegende Gemeinde Harrislee gehört zum Kreis Schleswig-Flensburg, vertraglich vereinbart wird der Rettungsdienst aber durch die Berufsfeuerwehr Flensburg durchgeführt.

    Bisher befindet sich eine provisorische Rettungswache in einer Industriehalle im Trollseeweg. Ursprünglich war sie während der Corona-Pandemie zur Infektionsvermeidung eingerichtet worden.

    Die Rettungswache wird auf einem ehemaligen Pendlerparkplatz erbaut und liegt verkehrstechnisch sehr gut. Schnell kommt man vor dort über die Harrisleer Umgehung nach Harrislee und Handewitt. Andere Straßen führen in mehrere Flensburger Ortsteile, zu beiden Krankenhäusern, über die B200 nach Norden nach Wassersleben, Kupfermühle und Dänemark oder nach Süden in Richtung Autobahn und Flensburger Industriegebiete.

    Stationiert wird hier mindestens ein RTW werden.

    Über die Kosten ist mir nichts bekannt.

    Quellen und Links

  • Flensburg: Verunfallter Rüstwagen ist verkauft

    Flensburg: Verunfallter Rüstwagen ist verkauft

    Der Anfang Mai 2024 bei einem Unfall in Flensburg beschädigte, oder eher zerstörte, Rüstwagen ist bei einer Zollauktion versteigert worden.

    Für 14.596,00 EUR erhielt das 42. Gebot am 16.10.2024 den Zuschlag. Wer das Fahrzeug gekauft hat und was damit passieren soll ist nicht bekannt. Auf jeden Fall wartet den Käufer viel Arbeit. Mit Glück ist das Fahrgestellt nicht betroffen und „nur“ der Aufbau muss erneuert werden.

    Die betroffene Freiwillige Feuerwehr Flensburg-Innenstadt hat als Ersatz ein altes Fahrzeug der FF Norderstedt erhalten. Die Feuerwehr Flensburg hat das Fahrzeug gekauft.

    Es soll zum Ende des Jahres in Dienst gehen.

    Quellen und Links