Interessantes aus der Welt der Leitstellen, Feuerwehren, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen


Schlagwort: REF

  • Unfall mit REF in Husum

    Unfall mit REF in Husum

    Das Rettungseinsatzfahrzeug (REF) aus Hattstedt-Wobbenbüll war am vergangenen Samstag1 in einen Unfall verwickelt. Vor kurzem erst hatte ich über den Projektabschluss des REF berichtet.

    Am Samstag den 1.2.2025 gegen 8 Uhr morgens wurde das REF vom Standort Hattstedt-Wobbenbüll nach Husum zu einem Notfall alarmiert. Auf der Fahrt mit Sonder- und Wegerechten kam es im Husumer Ortsteil Schobüll2 zum Zusammenstoß mit dem Transporter eines Briefzustellunternehmens3.

    Die Leitstelle Nord alarmierte unter dem Stichwort „TH Y – Verkehrsunfall mit Menschenleben in Gefahr“ die Feuerwehr Husum mit den Ortsfeuerwehren Husum und Schobüll, einen Notarzt, drei Rettungswagen und den Rettungshubschrauber Christoph Europa 5 aus Niebüll.

    Der Fahrer des REF war im Fahrzeug eingeschlossen und musste durch die Feuerwehr Husum 4mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. Er wurde leicht verletzt ins Husumer Krankenhaus eingeliefert. Der Fahrer des Transporters wurde ebenfalls leicht verletzt.

    Die Polizei ermittelt zur Unfallursache.

    Quellen und Links

    1. https://www.shz.de/lokales/husum/artikel/schobuell-ein-verletzter-nach-schwerem-unfall-mit-einsatzfahrzeug-48303180 ↩︎
    2. Standort auf Google Maps/ Street View. Ermittelt nach einem erst vorhandenen Bild im Artikel ↩︎
    3. https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Schobuell-Verletzter-nach-Unfall-eines-Rettungsdienst-Einsatzwagens,shnews1890.html ↩︎
    4. https://www.feuerwehr-husum.de/ ↩︎
  • Projekt „REF“ in Nordfriesland abgeschlossen

    Projekt „REF“ in Nordfriesland abgeschlossen

    Im Herbst 2024 wurde das nordfriesische Projekt „Rettungseinsatzfahrzeug (REF)“1 abgeschlossen. Zum Projektabschluss gab es eine Präsentation der Ergebnisse im Kreishaus in Husum2.

    Vier Jahre, von Januar 2020 bis Ende 2023, wurden die REF im Kreis Nordfriesland (Bereich der Leitstelle Nord) als ergänzendes Einsatzmittel getestet.

    Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein3.

    Inspirieren lassen hat man sich von den Paramedic-Systemen in Dänemark, UK oder den Niederlanden.

    Das Projekt

    Das Projekt REF sollte herausfinden..

    ..ob sich die sogenannten therapiefreien Intervalle zwischen dem Eingang eines Notrufs und dem Eintreffen des Rettungspersonals am Einsatzort sowie die vor-Ort-Zeit des transportierenden Rettungsmittels durch ein REF verkürzen lassen.

    Gleichzeitig wollten wir wissen, ob unsere Rettungswagen dadurch entlastet werden können und die rettungsdienstliche Versorgungssituation in Nordfriesland weiter verbessert werden kann.« Landrat Florian Lorenzen

    Zu diesem Zweck waren, und sind, an zwei Standorten je ein Tiguan, besetzt mit einer/einem erfahrenen Notfallsanitäterin/Notfallsanitäter mit Sauerstoffrucksack, EKG-Gerät, Defibrillator, Trauma- und Kindertasche sowie ein Beatmungs- und ein Thoraxkompressionsgerät stationiert.

    Die Standorte sind:

    • REF Nord – Gemeinde Hattstedt-Wobbenbüll, Ortsteil Wobbenbüll
    • REF Süd – Gemeinde Dagebüll, Ortsteil Waygaard

    Aufgrund von Personalmangel konnte der Standort Waygaard aber nur selten besetzt werden. Auch der Standort Wobbenbüll konnte nur zu 76 % besetzt werden.

    Wenn es besetzt war konnte das REF Süd aber deutlich vor dem Rettungswagen eintreffen (5 statt 13 Minuten) und verkürzte auch die vor-Ort-Zeit im Schnitt um 9 Minuten, von 30 auf 21 Minuten.

    Außerdem konnte das REF bei Einsätzen als Sichter eingesetzt werden, bei denen das Notfallbild unklar war, es aber deutlich über der Schwelle für den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst lag.

    Ergebnisse

    Das REF wurde ca. 2.400 Mal alarmiert. Davon wurden folgende Notfallbilder ausgewertet:

    Herz-Kreislaufstillstand71
    Polytrauma12
    Schlaganfall136
    Sepsis29
    Schädel-Hirn-Trauma1
    Herzinfarkt41
    Summe290

    Ob die Überlebensrate der Patienten im Vergleich von Einsätzen mit REF zu solchen ohne im Projektzeitraum gestiegen ist, lässt sich allerdings nicht mit hinreichender Genauigkeit feststellen.

    Die Gründe: Zum einen ist die Fallzahl für eine solche Auswertung noch zu gering, zum anderen fehlen Angaben zum Behandlungsergebnis der Kliniken.

    Trotzdem sieht man das Projekt als Erfolg an und der Standort Wobbenbüll ist in den Regelbetrieb überführt worden. Weitere Standorte im Kreis sollen noch entstehen.

    Quellen und Links

    1. Pilotprojekt im Rettungsdienst Nordfriesland: So kommen Notfallsanitäter schneller zum Einsatzort vom 01.02.2019 ↩︎
    2. Erfolgreicher Abschluss des Projekts »Rettungs-Einsatz-Fahrzeug« in Nordfriesland vom 19.12.2024 ↩︎
    3. UKSH – Institut für Rettungs- und Notfallmedizin ↩︎